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Informationen zu Angst und Furcht

Viele Menschen haben gerade in der aktuellen Zeit eine beklemmende Angst vor einer Infektion mit dem Corona Virus.

Einige reagieren stärker wie andere Menschen und ich möchte hier kurz erläutern, dass Angst grundlegend zu uns gehört, jedoch jeder eine andere Wahrnehmung von Angst im Laufe seines Lebens entwickelt.

Angst gehört zu unseren Überlebenswerkzeugen und schützt uns vor Gefahren, welche auf uns zukommen können.

Ich freue mich wenn Euch dieser kurze Beitrag zusagt und wünschen allen in dieser durchaus kuriosen Zeit beste Gesundheit und ein erträgliches Maß an Bedenken und Angst vor einer durchaus möglichen Infektion!

Euer

Hans-Jürgen Kaschak

Wettkampf ohne Publikum!

Wettkampf ohne Publikum!

Wie geht ein/e Sportler/-in – Team mit der Situation um, ohne Zuschauer den Wettkampf zu bestreiten?

 

Derzeit erleben wir eine Situation die nur wenige Profisportler/-in kennen und deshalb mehr als ungewöhnlich ist.

Wettkämpfe vor leeren Rängen oder auch Absagen von Wettkämpfen.

Das Leben jedes Einzelnen steht grundsätzlich über Allem, dass ist auch nicht Thema dieses Bloggs. 

Einerseits haben Sportler/innen grundsätzlich von sich aus bereits Bedenken damit, aktuell in Zeiten von Corona an Wettkämpfen teilzunehmen und andererseits, möchte man aber auch noch die ein oder anderen sportlichen Erfolge feiern.

Was man bisher über den Corona Virus weis ist, dass jüngere Menschen wohl weniger schwere Auswirkungen zu befürchten haben als ältere. Das mag vielleicht für den ein oder anderen Athleten bzw. Athletin beruhigend klingen, stellt aber bei weitem noch keine Gewähr dar, dass es einen nicht doch schwerer erwischen kann.

Diese grundsätzlichen Ängste vor einer möglichen Ansteckung kann man nicht nehmen und hier ist letztlich jeder in seiner eigenen Verantwortung. Auch ist jeder in der eigenen Verantwortung an sportlichen Wettkämpfen teil zu nehmen oder nicht.

Schwierig wird diese Entscheidung jedoch im Teamsport, wo es in jeder Mannschaft unterschiedliche Ansichten gibt. Hier kann man lediglich an die sportliche Leitung appellieren, der Mehrheit im Team Gehör zu verschaffen.

Im Fußball wird „noch bzw. in nächster Zeit“ vor leeren Rängen gespielt und ob Olympia wie auch die Fußball-Europameisterschaft tatsächlich stattfinden, wird erst noch entschieden.

Sportler/innen welche sich gerade auf Olympia jahrelang vorbereitet haben würden eine derartige Absage sicherlich nur sehr schwer verarbeiten können. Gleiches gilt auch für alle anderen Sportler/-innen, welche vor großen und für Ihren Sport bedeutsamen Herausforderungen stehen.

Letztlich kann jeder nur auf seine innere Stimme hören und die Vernunft walten lassen, denn sein eigenes, wie auch das Leben anderer steht letztlich über allem.

Es gilt in einem solchen Fall die sportlichen Erfolge auf anderen Wettkämpfen zu erlangen, auch wenn durch einen Ausfall von Großveranstaltungen die Karriere nicht nur sportlich, sondern auch finanziell einen Knick bekommt.

Sportler/-innen welche vor leeren Rängen agieren müssen, könnte eine Art mulmiges Gefühl überkommen, wenn auf einmal die Mitakteure lauter zu hören sind, oder von außen seitens der Betreuerschaft deutlichere Ansagen zu vernehmen sind. 

Es wäre zum Teil nicht ungewöhnlich, wenn einem hierdurch auch eine Art Beklemmung oder gar Angst überkommt.

Dies zu umgehen, kann im Rahmen einer professionellen Vorbereitung geübt werden.

Es liegt an den Betreuern, die Athleten bzw. Athletinnen auf diese Situation vorzubereiten.

In Trainingseinheiten bzw. Trainingsspielen kann vermehrt die Kommunikation vollzogen werden und z.B. auch bereits in Trikots unter möglichst realistischen Verhältnissen zum bevorstehenden „Geisterspiel“ trainiert werden.

Man selbst kann die Augen schließen und sich das Stadion, die Arena möglichst realistisch und bildhaft vor seinem inneren Auge vorstellen. Jede Situation, welche ich mir so realistisch wie nur irgendmöglich visualisieren kann, wird mich beim anstehenden Wettkampf weniger beeinflussen.

Die Betreuer können während dem Training unter „Geisteratmosphäre“ die Stimmung und die Anweisung auf eine Recording-App aufnehmen und jedem Sportler bzw. jeder Sportlerin als MP3 auf deren Handy senden. Auch diese Lösung kann helfen sich auf den jeweiligen Wettkampf besser vorzubereiten.

Letztlich kann keiner von uns die zukünftige Entwicklung vorhersagen. Allerdings kann jeder von uns zunächst für sich selbst Verantwortung übernehmen. 

Ich bin jedoch auch sicher, dass sich die aktuelle, fast minütlich vollzogene Corona-Wahrnehmung wieder abflacht und auch irgendwann wieder Normalität einkehrt.

Denkt nur einmal daran wie es nun auch all denen ergeht, welche zum Beispiel nicht wissen wie Ihre schulpflichtigen Kinder nun die nächste Zeit betreut werden sollen, weil die Schule geschlossen wurde oder auch den unzähligen Unternehmen, welche um Ihre Existenz kämpfen müssen.

Ich denke vor leeren Rängen einen Wettkampf abhalten zu müssen ist hier das weitaus geringere Übel.

Wer alles auf die in seinem Sport anstehende nächste Großveranstaltung wie Olympia oder Europameisterschaft gesetzt hat, braucht bei einer etwaigen Absage sicherlich länger um diesen Rückschlag zu verkraften. Für die jüngeren Teilnehmer/-innen gibt es sicherlich eine weitere Chance, aber für einige könnten es die letzten derartigen Wettkämpfe gewesen sein und wer es im höheren Sportleralter erst dahin geschafft hat, für den zerbricht sicherlich ein Traum.

Tatsächlich muss man sich jedoch der Realität stellen und muss wie bei einer etwaigen Verletzung lernen, für sich selbst  damit umzugehen. Dies sind Einflüsse, welche ich nicht selbst steuern kann und wo ich eben keinen direkten Einfluss habe und solche Erlebnisse können letztlich jede sportliche Karriere treffen.

Dennoch dreht sich die Welt weiter und letztlich sollten man dann darüber erfreut sein, dass man selbst und auch seine Liebsten gesund geblieben sind. Ich denke diese Möglichkeit bzw. diese Erkenntnis besiegt letztlich jede Herausforderung bzw. jeden Gegner 

Euer

Hans-Jürgen Kaschak

 

 

Nachbericht Mentalkongress 2019

Nachbericht Mentalkongress 2019

Mentaltrainerkongress am 05.10.2019 in Anif bei Salzburg

 

Morgens 04:30 Uhr, draußen tobt der Wind und es regnet. Es fällt ein wenig schwer aufzustehen und mein erster Gedanke gilt Steve Jobs, dem Apple Gründer, denn er schaffte was sich viele Männer wünschen, nämlich keine Gedanken daran zu verschwenden, was man heute anziehen soll. Steve Jobs lies sich von einem japanischen Modedesigner 50 schwarze Hosen, 50 schwarze Rollkragenpullover und weise Schuhe Designen und umging mit dieser Vorgehensweise ganz bewusst der täglichen Entscheidung, was ziehe ich heute nur an,  aus dem Weg, Ganz nebenbei schaffte er so auch für sich ein Markenzeichen, welches sich bei den Menschen zu seiner Person einprägte.

Nach der morgendlichen Dusche, dem stetig gleichen Ritual im Badezimmer und einem eher bescheidenden Frühstück setzte ich mich in mein Auto und fuhr bei Regen nach Anif in das schöne Salzburger Land. Pünktlich um 08:00 Uhr bin ich angekommen und sah bereits hektischen Treiben in der Lokation, wo heute am Samstag den 05.10.2019 der Mentalkongress 2019 stattfindet. Um 09:00 Uhr soll es losgehen und ich packte noch schnell diverses benötigtes Equipment aus und half ein wenig bei den Vorbereitungen, denn schließlich war auch ich neben vielen weiteren Aktiven einer der Beteiligten Akteure an diesem Tag.

Zunehmend wurde die Schlange an der Kasse länger, denn die ersten Gäste trafen bereits ein und wollten vom Regen in den hellen Saal des Gemeindesaals der Gemeinde Anif, welche sich als eine hervorragende Lokation darstellt. Alles funktionierte, nur war leider der Moderator Andreas Du-Rieux noch nicht zu sehen, obwohl es bereits 5 Minuten vor 09:00 Uhr war und um punkt 9:00 Uhr sollte es schließlich losgehen.

Inzwischen angekommen war jedoch der heutige Stargast Daniela Schuster, welche von Ihrer Laufbahn als Tiefschneeweltmeisterin und den mentalen Erfordernissen im Leistungssport berichtete. Daniela präsentierte sich auch heute wie gewohnt enorm sympatisch, offenherzig und nahm sich für jeden der an Sie Fragen hatte, viel Zeit.

Nun war auch der heutige Moderator Andreas Du-Rieux eingetroffen, der sich als TV-Profi enorm relaxt und entspannt zeigte. Mit dabei eine orangefarbene Trinkflasche mit vermutlich Ingwer- und zitronenhaltigem Teeinhalt.

Nach ein paar Erzählungen aus seiner langjährigen TV-Karriere als Sportreporter und einer ersten Vorstellung der geladenen Weltmeisterin Daniela Schuster, trat auch schon mit Dèsirèe Hackl die erste Speakerin auf. Ihr Thema lautete: Weg vom Bildschirm X Hinzu Pinsel, Farbe und Achtsamkeit.  Hierbei erklärte Sie mit viel Einfühlungsvermögen, was Kreativität mit Achtsamkeit zu tun hatte und weshalb beides letztlich auch für unser Gehirn förderlich ist.

Jeder Speaker hatte 20 Minuten Zeit und die größte Sorge von Hermann Krottenmaier als Veranstalter lag bereits nach dem ersten Auftritt darin, ob sich denn tatsächlich jeder Speaker an dieses Zeitlimit halten würde.

Vorweg sei erwähnt, dass letztlich die gesamte Veranstaltung im zeitlichen Rahmen blieb und ohnehin in Bezug auf die tollen Vorträge und zwischenzeitlich geschaffene Kontakt-Kultur eher sehr kurzweilig als langwierig war.

Andreas Ungerböck erklärte im Anschluss an Dèsirèe die von Ihm entwickelte 6E Methode, welche ebenfalls sehr gut angekommen war und die ein oder andere neue Erkenntnis brachte. Das Motto des Tages war die Veränderung und alle Vorträge trafen dieses Motto ohne Zweifel hervorragend.

Emotionaler wurde es dann erstmalig mit dem Vortrag von Petra Wagner, welche Ihre zwei Töchter dazu animieren konnte, dem Publikum ein kleines Theaterstück zum Thema Geldintelligenz vorzutragen. Petra erzählte bei Ihrem Vortrag auch aus Ihrem Leben und die Beweggründe, weshalb Sie neben Ihrem Hauptjob und der Tätigkeit als Mentaltrainerin, zusätzlich ein Projekt gestartet hat, welches mit von Ihr eingesammelten Spendengeldern die Organisation Mirno More Friedensflotte unterstützt. Das Sie bei diesem Projekt mit vollem Herzen dabei ist und es für Sie wichtig ist, 4.600,– € für ein unterstützendes Schiff einzusammeln, war an Ihren gezeigten Emotionen deutlich zu vernehmen. Diese hatten die Besucher auch sehr wertschätzend entgegen genommen und alle drücken Petra die Daumen, dass Sie Ihr Ziel auch erreichen wird.

In die Neurowissenschaft führte die Besucher dann im Anschluss Mag. A. Kristian Prinzjakowitsch. Er erläuterte die Funktionsweise des Neurofeedback, welches er sehr erfolgreich in seiner Wiener Praxis zum Wohle seiner Klienten einsetzt. Neben der Antwort, was Neurofeedback eigentlich ist und wodurch es sich vom Biofeedback unterscheidet, gab er auch Antwort darauf, wer vom Neurofeedback profitiert.

Nach einer kurzen Pause trat der erste Keynote-Speaker in Person von Franz Dengg auf die Bühne. Er begann seinen Auftritt mit einem Song der EAV, welcher den Titel trug “ Morgen ja Morgen fang ich ein neues Leben an“.  Der Kern seines Vortrags befasste sich passend zu dem Song der EAV mit Veränderungen. Hierbei hat er mit all seinem Fachwissen aus seiner jahrzehntelanger Erfahrung als Führungskraft vom Segen und Fluch der unterschiedlichsten Veränderungsprozesse berichtete. Als eine der Erkenntnisse aus seinem Vortrag nahmen die Besucher mit, dass die einzige Konstante im Leben die Veränderung ist.

Alle Speaker wurden mit anhaltenden und begeisterten Beifall bedacht und die Stimmung wurde gleichermaßen unter den Besuchern auch immer freundschaftlicher. Es wurden erste Kontakte mit neuen Menschen geknüpft und alte Bekannte freuten sich gleichermaßen auf das gelungene Wiedersehen.

Während der Mittagspause gab es dann feine Köstlichkeiten des Cateringservices, dessen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für das Wohl der Besucher sorgten. Leider dachte man zumindest beim Mittagstisch nicht daran, dass es auch vegane und vegetarische Besucher gab, was man aber beim nächsten Kongress in jedem Fall beachten wird und beim Abendessen war dann auch für diese Besucher etwas schmackhaftes dabei.

Seitens Hermann Krottenmaier kamen dann in Bezug auf die zeitliche Planung bedenken auf, als die beiden Tiroler Fußball-Akademieleiter Michael Heidegger und Thomas Klaus angaben, über 84 PowerPoint Folien dabei zu haben. Aber Sie wären keine Profis in Ihrem Fach, wenn nicht auch Sie gekonnt und mit sportlich vergleichbarer Leistung einen begeisterten Vortrag hielten. Zunächst wurden die beiden Töchter von Petra Wagner zu einem tollen Fußballcamp nach Tirol eingeladen und danach zeigte Thomas Klaus auf, welche Vorteile man speziell im Fußball durch mentales Training hat und wie man dieses auch im Training praktisch umsetzen kann.

 

Nach den beiden Fußballbegeisterten Tirolern gab es erneut eine kleine Pause und im Anschluß durfte dann ich meinen Keynote vortragen. Mein Thema an diesem tollen Tag war dann unter dem Motto „Entdecke Dein Weshalb und finde so den Weg zu Deinem IKIGAI“.  Nachdem auch ich am Ende meines Keynote Applaus erhalten habe und auch die Resonanz danach in vielen weiteren Gesprächen durchaus positiv war, nehme ich einfach einmal an, dass mein Thema und auch der Inhalt meines Vortrags Interesse bei den Besuchern gefunden hat. Hierfür möchte ich mich auch auf diesem Weg nochmals bei allen Besuchern für den Zuspruch und auch bei Hermann Krottenmaier für die Einladung zum Kongress sehr herzlich bedanken.

Nach meinem Vortrag konnten die Besucher dann seitens Dr. Claudia Ture´cek und Christian Sattler noch Informationen zum Einstieg in das nächste Level des mentalen Training erfahren. Vom Dipl. Mentaltrainer zum Mastermentaltrainer lautet der Inhalt Ihres Vortrages, der ebenfalls zum Abschluß der Speakerreihe großen Anklang fand. Der nächste Ausbildungskurs zum Mastermentaltrainer startet im November und wer als Dipl. Mentaltrainer das nächste Level im mentalten Training erreichen möchte, sollte sich hier anmelden.

Nun war auch die Zeit gekommen, NEUES aus der Mentalakademie vorzustellen. Das neu gegründete Business-Team bestehend aus Sonja Hüls, Franz Dengg, Hermann Krottenmaier und meiner Person, präsentierte die Idee zum Businessteams und der Unterstützung von Unternehmen im mentalen Bereich. Begeistert wurde seitens der Besucher auch die hieraus neu entwickelte Homepage der Mentalakademie Europa angenommen, welche die Kernbereiche Akademie, Business und Netzwerk beinhaltet. Ebenfalls mit hohem Zuspruch wurde die Idee aufgenommen, das bestehende Netzwerk der Mentalakademie Europa noch weiter auszubauen und untereinander tiefergehend zu vernetzen.

Im Anschluß vollendete vor dem nachfolgenden Abendprogramm Andreas Du-Rieux zusammen mit dem Stargast Daniela Schuster und Hermann Krottenmaier den Mentalkongress. Die Besucher konnten hierbei an Daniela Schuster auch Fragen stellen, welche Sie spürbar gerne alle beantwortet hat. Mit tosenden Applaus wurde dann der erste Teil des Tages beendet und es folgte nach dem leckeren Abendessen die Abendveranstaltung.

Hierfür verantwortlich zeigte sich LEOpold Zillinger, der in einem sehr unterhaltsamen Programm einen faszinierenden Erlebnisvortrag auf höchstem Motivationsniveau präsentierte. Als Zuhörer erkannte man unmittelbar die langjährige Bühnenerfahrung von LEOpold Zillinger, der auch inhaltlich das Thema mentales Training mit viel Humor und gleichzeitigem Tiefsinn vortrug.

Nach diesem tollen Tag in Anif wurde dann alles an Equipment meinerseits wieder eingepackt und man traf sich in kleiner Runde noch im Hotel Schorn. Zusammen mit Hermann Krottenmaier haben wir dann den Tag revue passieren lassen. Insgesamt hat Hermann Krottenmaier als Veranstalter und Ideengeber dieser Veranstaltung erneut einen tollen und spannenden Mentalkongress auf die Beine gestellt und einhellig wurden bereits Gedanken an den Mentalkongress 2020 gestartet.

Denn das Motto lautet, nach dem Kongress ist vor dem Kongress und in diesem Sinn freue ich mich auf meine neuen Kontakte und einem weiterhin regen Austausch mit Klienten wie auch Kollegen.

Euer

Hans-Jürgen Kaschak

Was wenn wir merken, dass wir auf dem falschen Weg sind?

Wie verhalten sich viele Menschen, wenn sie merken, dass man auf einem falschen Weg unterwegs ist? 

Wenn man merkt, dass man einen Fehler gemacht hat? Wenn der Traum oder die einstige Vision immer unklarer und unerreichbar erscheint? – Aufgeben? Umkehren? Resignieren? Flüchten oder in den Angriffsmodus wechseln?

Die Geschichte lehrt uns, dass wir Menschen auf neue Gegebenheit nur sehr selten einen erforderlichen Richtungswechsel einleiten. Wir handeln noch nicht einmal, wenn wir merken, dass die aktuelle Richtung falsch ist.

Mit am deutlichsten wird dieser Umstand im Zusammenhang mit der Weltgeschichte ersichtlich, wenn man den Verlauf unzähliger Kriege betrachtet und das Verhalten der jeweils verantwortlichen Regierenden. Wie oft haben Führer von Nationen immer wieder neue Krieger versendet, auch wenn bereits deutlich ersichtlich war, dass man den krieg niemals mehr gewinnen kann.

Sich selbst einen Irrtum einzugestehen ist ein hoher Grad von Selbstverantwortung und Grundlage jeglichen Selbstmanagements. Aus den über 2500 Jahre alten Weisheiten von Sun Tzu und Wu Tzu, welche in dem Buch „Die Kunst des Krieges“ niedergeschrieben wurden, wissen wir, dass jeder Kriegsherr seine Schlacht genauestens vorbereiten sollte und möglichst viel über seinen Gegner und dessen Strategie in Erfahrung bringen sollte, um die Chance eine Schlacht gewinnen zu können, auch objektiv einschätzen zu können.

Dabei ist von Bedeutung, dass je höher der Einsatz eines Verantwortlichen ist und je engagierter er agiert, desto schwieriger wird es für Ihn sein, bei Problemen mit dem bisherigen Weg einen neuen einzuschlagen oder gar aufzugeben und umzukehren.

Dieses Muster können wir tagtäglich unabhängig der Zeitgeschichte an uns Menschen selbst erkennen. Wer so viele Jahre darin investiert hat ein Experte in seinem Fach zu werden, kann nicht von heute auf morgen alles aufgeben und sich auf den Weg machen in einem anderen gebiet Experte zu werden. Ein Unternehmen welches viel Geld in ein laufendes Projekt investierte, dass immer noch nicht das erhoffte Ergebnis liefert, kann doch nicht aufgegeben werden, da man hierdurch einen realen Verlust akzeptieren müsste. Seit vielen Jahren leide ich unter einer Partnerschaft, soll all mein Leid umsonst gewesen sein, wäre ein gleichwertiges Beispiel, wo wir Menschen an eingeschlagenen Wegen festhalten, auch wenn wir jederzeit in der Lage wären, etwas Neues auszuprobieren.

Einer unserer großen Denkfehler ist die Angst etwas verlieren zu können. Unser Instinkt prägt uns Menschen ähnlich wie ein Raubtier als Jäger und Eroberer. Ein Jäger zeigt sich in der Regel nur dann zufrieden, wenn er für seine Jagd bzw. seinen Einsatz auch eine Belohnung erhalten hat. Wir sind sogar der festen Überzeugung, dass uns diese auch zusteht, was letztlich dazu führt, dass wir uns schwer damit tun, für Geleistetes oder Investiertes keine Belohnung in Anspruch zu nehmen. Ganz im Gegenteil, leisten wir häufig noch mehr und investieren nochmal so viel, nur damit wir am Ende einen Erfolg verbuchen können. Wir werden dann zum Teil regelrecht blind und erkennen etwaige andere Chancen nicht mehr.

Lernen los zu lassen ist dann etwas leichter, wenn wir lernen unser Verhalten zu reflektieren. Wenn wir einen Wechsel der Perspektive vollziehen und anerkennen, dass das was investiert wurde als gegeben anerkennen. Selbst die gemachte Erfahrung aus dem Erlebten, der Investition oder der vollzogenen Tätigkeit ist letztlich bereits ein Gewinn an Erkenntnissen, welche auch als eine Art Belohnung gesehen werden kann. Auch eine Metapher, wie z.B. „Das Leben kann nur vorwärts gelebt und Rückwärts verstanden werden“, kann zum Erlernen des Loslassens hilfreich sein.

Letztlich stellt sich für Betroffene häufig die Frage, ob man in seinem Leben etwas nur deshalb tut, weil man ansonsten etwas aufgeben müsste oder etwas verlieren könnte. Wer wegen der Angst etwas verlieren zu können oder einer nicht erreichbaren Belohnung hinterherläuft, ist stets in Gefahr noch mehr zu verlieren bzw. zu investieren, um am Ende doch nicht das erhoffte Ziel zu erreichen. Wer einen Sinn in dem sucht was er tut, sollte sich nach dem Weshalb fragen. Weshalb stehe ich morgens auf und gehe zur Arbeit? Wem jetzt die Antwort „Geld verdienen“ in den Sinn kommt, sollte sich fragen wofür er denn Geld verdient? Ist Geld verdienen nur um seine laufenden Kosten tragen zu können wirklich der einzige Sinn im Leben?

 Fazit

Loslassen ist dann möglich, wenn ich es mir im Sinne meiner eigenen Selbstverantwortung erlaube, einen Perspektivwechsel zu zulassen! Es kann enorm erhellend und bereichernd sein, Gegebenheiten von einem anderen Blickwinkel zu betrachten und wer hierzu nicht in der Lage ist dies selbst für sich umzusetzen, kann sich hierbei durch einen Coach, Mentaltrainer/-in, Therapeuten oder auch einen guten Freund bzw. eine Freundin unterstützen lassen.

Dein

Hans-Jürgen Kaschak