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Motivationsreden Sinn oder Unsinn?

Über den Sinn oder Unsinn von Motivationsreden!

Immer wieder falle ich über so genannte Motivations-Reden, -Ansprachen, -Anfeuerungen und so weiter, welche meist einen einzigen Effekt mit sich bringen, nämlich eine kurzfristige Aussetzung von Adrenalin um für bevorstehende Aufgaben voll motiviert zu sein.

Auch der DFB Trainer Stefan Kuntz hat für die U21 zur Vorbereitung auf die EM 2019 eine solche Motivationsrede organisiert und beginnen tut diese mit einem herzlichen Willkommen an die „Männer des Todes“.

Der Inhalt suggeriert hierbei die Erkenntnis aus dem Super Bowl bzw. der NFL und ohne Zweifel, hat der Referent auch in seiner sportlichen Laufbahn einiges erreicht. Nicht nur sportlich, sondern sicherlich auch finanziell, was er am Ende des Vortrages mehrfach betont.

Danach folgt die Erläuterung eines Logos bzw. eines Sinn behafteten Begriffs in Form von B-One, was so viel bedeutet wie sei „Eins“.  Sei eine Einheit, was grundsätzlich nicht falsch ist im Teamsport. Das man ein Team ist und somit eine Einheit, lernt man bereits in der D-Jugend, aber der Slogan ist hier durchaus nett verkauft worden. Ein wenig begann ich mich hier zu fühlen wie auf einer schlechten Verkaufsveranstaltung. 

Dann kommt der mächtige und von Arroganz protzende Super Bowl Ring zum Vorschein, der alle zum staunen bringen soll. Man muss jedoch auch sagen, dass viele der U21 Spieler vermutlich mit diesem Ring nicht auf die Straße gehen würden und er in unseren Breiten keinerlei erstrebenswertes Symbol darstellt. Zumindest für mich wäre das so!

Hier wäre ggf. ein Vergleich mit der Meisterschale oder dem WM Pokal verständlich gewesen, was jedoch zumindest in dem Video nicht erwähnt wird. 

Es folgt ein Hinweis darauf, dass es in nahezu jedem Spiel und in jedem Turnier einmal eine Situation gibt, wo es nicht so gut läuft und das einzige was dann zählt, ist nicht das Talent oder die Taktik des Trainers, sondern einzig wie man als Team zusammensteht.

Sorry, aber wer das als U21 Nationalspieler mit entsprechenden Bundesligaerfahrungen noch nicht verinnerlicht hat, dürfte kein Nationalspieler sein. Auch haben sehr wohl auch taktische Einflüsse des Trainers ggf. Einfluss auf nicht gut laufende Passagen während einem Spiel. Im Anschluß dann eine kurze Video-Sequenz einer Kabinenansprache im American Football. Hört sich stark an, kritisiert und zerfleischt kurzfristig in jedem Fall das Team und ist für den Sport American Football durchaus geeignet. Aber auch im europäischen Fußball gibt es Kabinenansprachen von Trainern, welche man zum Teil bis auf die Zuschauerränge hört. Es ist Sache des Trainers, ob und in welcher Form er solche Ansprachen platziert. Er kennt das Team noch am Besten und weis was es benötigt und was nicht. Nahezu jeder Spieler in der Bundesliga hat bereits lautstarke Ansprachen von Trainern vernommen.

Die Spieler der NFL kennen solche Ansprachen und kurzfristigen Motivationsversuche ebenfalls seit klein auf und benötigen diesen Ansporn um eine gewisse Aggressivität in Ihren Aktivitäten zu fördern. Für diesen Sport durchaus passend, aber im Fußball dann doch eher in der gezeigten Form seltener zu finden.

Der Referent gibt offen zu, dass man Ihn auch seitens des Teams fressen hätte können, aber weil man ein Team war, hat man das nicht getan. Seine Erkenntnis daraus… eine derartige Ansprache verträgt nur eine Mannschaft, die „Eins“ ist. Sorry, aber für mich großer Blödsinn, da alle im Team ein gemeinsames Ziel haben und dies im American Football zum Teil auch nur mit einer gewissen Aggressivität erreichbar ist. Es ist ein vollkommen anderer Sport als der Fußball und eine eventuell aggressivere Ansprache kennt hier jeder Spieler bereits aus seinem bisherigen Sportlerleben.

Wenn Männer in einem Team zusammenkommen, stellt dies nichts anderes dar als ein Wolfsrudel. Die anwesenden Spieler sind die größten, besten und tollsten Wölfe in Ihrem Alter. Fragt sich nur, was dann die anderen Mannschaften sind… ein Rudel Hamster? Im Englischen gäbe es eine wichtige Erkenntnis, denn die Kraft des Wolfes liegt in seinem Rudel. Dann geht es auf die Reperbahn, da er selbst aus Hamburg kommt. In der Aufzählung der dortigen Lokation beweist er entsprechende Ortskenntnis und auch dort kann man nur deshalb bestehen, weil einem das Rudel um sich herum als Team den Rücken stärkt. Das ist auch die Gangart der Football-Spieler, welche auf den Platz gehen mit der Ausstrahlung, jeder könne kommen. Man habe keine Bedenken oder gar Angst, weil das was in der Natur passiere, nämlich die Stärkung des Rückens durch das Rudel Wölfe, auch einen selbst stärkt. Einfach übersetzt würde ich sagen, dass es letztlich nur darum geht, dass das Ziel des Fußballs darin besteht, Tore zu erzielen und selbst keines zu bekommen. Wir stürmen gemeinsam und verteidigen gemeinsam. Dafür brauche ich in einer funktionierenden Mannschaft jedoch keinen Rudelvergleich mit Wölfen. Im Übrigen gibt es in einem Rudel Wölfe eine klare Rangordnung und einen Leitwolf. Hierauf wird nicht eingegangen, weil diese Erkenntnis ggf. dem Gedanken des Teams ein wenig wiederspricht.  Dann gleich der nächste Spruch… wir sind die die kaputtmachen… jagen und erlegen, heißt das Motto im American Football. Soweit mir bekannt ist, lautet das Motto im Fußball, taktisch klug und als Einheit den Gegner Bespielen um Tore zu erzielen und Gegentreffer zu verhindern. Ein dargestellter Spieler aus dem American Football war schlicht die „nackte Gewalt“. Das hört sich an wie… geht raus auf den Platz und rennt alles über den Haufen was Euch in den Weg kommt. Es müsse Blut fließen. Ein Profi-Footballspieler hält im Schnitt 3 ½ Jahre durch und er selbst hat 9 Jahre durchgehalten. Der benannte Ausnahmespieler hat 18 Jahre durchgehalten und er hat es nur deshalb geschafft, weil seine Leidenschaft die Energie darstellt.

Dies kann ich hingegen zu einhundert Prozent unterstreichen. Nicht weil ich American Football ebenfalls wie viele andere Sportarten auch, als einen faszinierenden Sport empfinde, sondern weil alles was ich im Leben tue, im Idealfall mit tiefer innerer Leidenschaft erbracht werden sollte.

In Japan gibt es hierfür ein Synonym, welche sich IKIGAI nennt. Wer mit tiefer Sinnhaftigkeit und Leidenschaft sein Wirken wertschätzt, wird dauerhaft glücklich und zufrieden sein. Im Übrigen auch ein Umstand, der in der japanischen Provinz Okinava mit die ältesten 100-jährigen der Welt leben lässt. Dies nur am Rande, weil diese Erkenntnis in der Motivationsrede tatsächlich das erste für mich nachhaltige Wort darstellt. Allerdings muss auch erwähnt werden, dass eine innere Leidenschaft nicht durch äußere Einwirkung entsteht, sondern nur dadurch, dass man tief in seiner Gefühlswelt Emotionen für ein angestrebtes Ziel entwickelt. Wenn von Dritten vorgetragene Argumentationen dieses Gefühl verstärken können ist es sicherlich hilfreich, aber Grundlage jeder Motivation ist die eigene innere Überzeugung etwas erreichen zu wollen. Entscheidend hierbei ist eine objektive Einschätzung seiner eigenen Leistungsfähigkeit, nach der ich mein angestrebtes Ziel ausrichte.  

Aber gleich im Anschluß folgt wieder eine American Football like Ansprache zum Anheizen. Als Vorwort dann ein Zitat aus der Bibel, welche gleich sinnhaft auch im Koran stehen soll.  „Keine Waffe der Welt soll gegen uns etwas ausrichten“. Egal was die Anderen bringen, wir sind unverwundbar. Ich habe nicht nachgesehen ob eine solche Erkenntnis in der Bibel steht, aber im Spiel habe ich selbst tatsächlich nie daran gedacht, dass der Gegner mit irgendwelchen Waffen auf mich zuläuft. Wenn ein Messi einen tollen Freistoß schießt, ist dass seine Waffe und kein Torwart der Welt hat auch nur ansatzweise eine Chance gegen diesen Treffer. Aber vielleicht hat man selbst ja einen 2,50 Meter Torwart in seinem Tor stehen, der hyper-explosionsartige Reflexe besitzt. Ein solcher ist nach meiner Info bis heute noch nicht entdeckt worden, weshalb ich auch hier die Nachhaltigkeit der Aussage sehr in Frage stelle. Spätestens beim ersten genialen Spielzug des Gegners könnten sich die Zuhörer die Frage stellen, welche Waffe hier der Gegner nun eingesetzt hat? Dann flippt ein Football Star neben der Kamera mal so richtig aus und brüllt so richtig im Kreis seiner Mitspieler. Es wirkt wie eine Sektenpredigt und alle brüllen auf sein Kommando hin die von ihm preis gegebenen  Anfeuerungsrufe nach.

Offensichtlich soll die U21 des DFB genau diesen Spirit mit in die EM mitnehmen. Da bin ich dann doch einmal auf die Kreisansprache vor dem ersten Spiel gespannt, denn da wird sich zeigen, ob der Referent Wirkung gezeigt hat.

Die Erkenntnis nach dem Video… Männer… Leidenschaft ist Energie…

In Folge die Supererkenntnis, dass ohne Leidenschaft keine Energie entstehen kann. Man müsse sich nur Teams in der 85 Minute ansehen, welche keine Leidenschaft haben, da hier dann Laufduelle verloren werden oder Stellungsfehler passieren usw.. Ja … es gibt Teams und auch Spieler, die sich frühzeitig aufgeben. Es gibt manchmal aber auch ganz unterschiedliche Gründe für ein solches Verhalten, da man ggf. 85 Minuten vorher sich die Lunge rausgerannt hat und einfach nur am Ende seiner Kräfte ist. Im American Football angeblich undenkbar, da kann ich mit gebrochener Nase und ausgekugelter Schulter entweder eine „Businessentscheidung“ treffen und mich aufgeben oder es einfach laufen lassen bzw. sprichwörtlich meinen Mann stehen und weiter machen.  Ich habe die Erfahrung gemacht, dass in entscheidenden Situationen jeder Sportler über seine eigenen Fähigkeiten hinauswächst, wenn er etwas erreichen möchte. Wenn ich allerdings verletzt bin und dem Team hierdurch nicht mehr zu 100% zur Verfügung stehe, ist es die bessere Entscheidung mich gegen einen Mitspieler der Gesund ist auswechseln zu lassen.

Und wieder folgt eine Wahre Aussage mit dem Hinweis, dass man manchmal gewinnt und manchmal eben auch verliert. Auch das kann ich zu voll und ganz bestätigen, weil es der Wahrheit entspricht.

Als nächstes wird erklärt, dass alle in Amerika eine Riesen Abspielleinwand in Ihrem großen Haus haben, weil alle Multimillionäre sind und für die Abspielgeräte ebenfalls einen eigenen Raum haben.

Hier machen die Stars dann eine eigene Videoanalyse ihres Wirkens. Aha… in Deutschland wird das wohl nicht gemacht. Dann sind die von mir betreuten Spieler alles Ausnahmeathleten, oder wohl doch nicht, weil sie die Analyse Ihres Auftritts nur auf dem normalen Fernseher ansehen!

Und schon wieder folgt eine wichtige Erkenntnis in der Form, als das Erfolg kein Besitz ist, sondern lediglich gemietet ist. Man müsse dafür Miete zahlen und zwar Tag für Tag. Der Vortrag wird vor den Spielern der U21 Nationalmannschaft gehalten und keiner dieser Spieler ist Nationalspieler, weil er von klein auf in den einzelnen Nachwuchsleistungszentren für seine außerordentlichen Leistungen nicht extrem hart trainiert hat. Unter dem Strich zählt für den Referenten letztlich jedes Meeting und jede Trainingseinheit. Für mich ist das nichts anderes als ein professionelles Verhalten und unterscheidet letztlich den Profi vom Amateur. Alle die in der U21 des DFB spielen, sind bereits Profis und wissen, dass Sie in jeder Profimannschaft mit Mitbewerbern zu tun haben. Sie spielen nur dann, wenn Sie tagtäglich Ihre bestmögliche Leistung abrufen und es stellt sich mir unweigerlich die Frage, was dieser Vergleich hier zu suchen hat? Wenn einer der Spieler nicht begriffen haben sollte, dass er nur deshalb bei der Nationalmannschaft ist, weil er hart für seinen Erfolg trainiert hat, könnte er morgen wieder nach Hause fahren. Auch hier fehlt mir die Nachhaltigkeit der Aussage.

Allerdings ist die Aussage richtig, dass alles letztlich für den Erfolg beiträgt. Das eigene Verhalten, das Umfeld, die Betreuer usw. usw.. Aber auch das ist wirklich nichts neues und die Spieler leben bereits seit einiger Zeit in einem solch funktionierenden System, welches sich im Heimatverein meist nur unwesentlich vom System der Nationalmannschaft unterscheidet. In der Nationalmannschaft ist ggf. alles ein wenig Spektakulärer und größer organsiert.

Die nächste Erkenntnis besteht darin, dass alle Talentiert sind und die Fußballer Deutschlands von Morgen sind. Wenn er dann in fünf Jahren zu Hause vor dem Fernseher sitzt, sagt er sich „Shit“ der ist jetzt bei Arsenal, Liverpool, Paris und er wisse noch, wie er damals mit seinem Backpfeifengesicht in seinem Vortrag saß. Er weiß es, dass das passieren wird, aber nur die wenigsten werden es dahin als Star in diesem Raum schaffen. Auch hier gebe ich Ihm Recht, auch wenn sein Vergleich mit dem Talent wieder fragwürdig erscheint. Talent haben alle, aber wer seinen Pimmel nicht hart bekommt, wird es nie bis ganz oben schaffen, egal wie lang dieser sei. Spaßig und auch in gewisser Weise korrekt, aber was bitte ist an dieser Erkenntnis wirklich neu und motivierend? Aber der Spruch bringt zumindest erstmalig ein vernehmbares Lachen in den Raum. Er sagt dann als eine Art Messias voraus, dass sich in der Karriere letztlich die Spreu vom Weizen trennt. Danach folgt die Drohung, dass er alle auf Instagram verfolgen werde. Zum Ende hin dann noch sein eigener Lebensweg von St. Pauli in einer Wohnung mit Bad und WC für 10 Personen auf dem Gang, hinauf zu seinem eigenen Haus in Hamburg mit einem fetten Porsche vor der Tür. Es geht Ihm gut, weil er sich den Erfolg jeden Tag hart erarbeitet hat. Es gebührt Respekt dafür, dass er das erreicht hat was er wollte, auch wenn nicht jeder ein eigenes Haus und einen fetten Porsche als Wichtigstes Ziel in seinem Leben sieht. Sportler möchten vielleicht als erstes oberstes Ziel vielleicht wirklich den sportlichen Erfolg und vielleicht nach der sportlichen Karriere ein Leben auf dem Öko-Bauernhof mit einem Fahrrad. Hier wird einfach ein Bild von Erfolg suggeriert, welcher bei weitem nicht für jeden passend ist. Ganz im Gegenteil fördert dieses Gedankenspiel die Gier nach Geld und Macht und nicht zwingend die Gier nach dem sportlichen Erfolg. Hier wären wir dann bei dem Thema Werte, deren sinnhafte Erläuterung diesen Kommentar sprengen würde. Am Schluß dann noch die Erkenntnis, dass er Ziele hatte und wenn andere zum Feiern gingen, habe er für seinen Erfolg geschuftet. Es wird auch immer Menschen geben die es einem Neiden, wenn ein Porsche vor der Türe steht. Letztlich sei nichts unmöglich und alles erreichbar. Dann noch ein Beispiel mit einem Läufer der schneller als der Rest der Welt ist, was all das bestätigen soll, weil die vom Läufer erzielte Zeit vor 20 Jahren noch undenkbar gewesen wäre.

Ein schöner plakativer Aufhänger, aber mit einer nachhaltigen Wirkung der angestrebten Motivation bei Leistungssportlern, haben solche Aussagen nun wirklich nichts zu tun.

Nun mein Fazit:

Letztlich finde ich es sehr fragwürdig, dass der DFB derartige Brandreden ohne für mich erkennbar nachhaltigem Inhalt vortragen lässt. Es wirkte für mich noch nicht einmal wie eine wirklich gute Motivationsansprache und generell stellt sich auch hier wieder die Frage nach der Sinnhaftigkeit solcher Vorträge.

Letztlich hätte ein einziges Bild den Ganzen Vortrag ersetzen können, nämlich ein Bild des Pokals für den Turniersieger. Darunter die Frage, wie viel die Spieler bereit sind zu geben, um diesen Pokal als U21 Nationalspieler gewinnen zu wollen.

Das ganze Erinnerte an unzählige Motivationsshows für die viele eine Menge Eintritt zahlen und nach zwei Tagen zu Hause die Frage an sich stellen, was es letztlich tatsächlich brachte?

Ich bin kein Freund solcher Reden, weil Sie weder die individuelle Situation des einzelnen Spielers betrachten noch dazu anhalten, eigene tief liegende Ziele zu erreichen, denn alles worüber gesprochen wird, sind etwaige Ziele und Erfolge anderer, welche man gefälligst erreichen soll, bzw. welche es wert wären ebenfalls zu erreichen.

Es gibt viele andere Lohnenswerteren und Sinnerfülltere Ziele im Leben eines Sportlers, als ein großes Haus oder ein fetter Porsche inklusive dick gefüllter Brieftasche.

Die Ansprache ist demnach für einen kurzen Effekt ohne Nachhaltigkeit zur puren Unterhaltung geeignet, kam bei mir jedoch gleichwohl auch dafür nicht entsprechend an.

Für mich wäre in diesem Zusammenhang durchaus von Interesse, was denn die Sportpsychologen des DFB hierzu von sich geben?

Ich wünsche der U21 des DFB in jedem Fall viel Erfolg bei der EM 2019 und vielleicht genügt zur entsprechenden Motivation auch ein Bild der Großen DFB Elf, wo man den WM-Pokal in Händen hält.

Ich bin jedoch auch gerne kritikfähig und für anders lautende Meinungen durchaus offen.

Euer

Hans-Jürgen Kaschak

8 erfolgreiche Strategien gegen Stress

8 erfolgreiche Strategien gegen Stress

Laufend unter Druck stehen und trotzdem 100 Prozent geben? Das ist für einige Menschen kein Problem. Viele jedoch halten der Belastung nur begrenzt stand und suchen nach Lösungen. Diese acht Strategien für einen klugen Umgang mit Stress kannst Du Dir auf einfachste Weise aneignen.

Du steckst noch im Stau, während Dein wichtiger Termin in 2 Minuten startet? Du hängst in einem Telefongespräch fest und der nächste Kunde wartet bereits? Solche Situationen können den Herz-Kreislauf Organismus schon mal in die Höhe treiben und für Stress sorgen. Dem Grunde nach jedoch kein Problem: Stress ist eine notwendige sowie für uns Menschen wichtige Emotion, denn wer leicht gestresst ist, schärft seine Sinne, ist wacher und bringt hierdurch bessere Leistungen. Das menschliche Gehirn funktioniert so, dass man zumindest ein kleines bisschen gestresst sein muss, um überhaupt geistig in Bewegung zu kommen.

Stress ist allerdings nur als positiv zu bewerten, wenn er nicht eine längere Zeit andauert. Langanhaltender und negativ belastender Stress beeinflusst auf Dauer die körperliche und mentale Gesundheit. Eine Studie der Berkeley-Universität hat gezeigt, dass  ununterbrochener Stress das Hirn davon abhält, neue Zellen zu produzieren. Deshalb ist es in jedem Fall erforderlich, dass man Lösungen findet, um aus stressigen Situationen wieder heraus zu kommen und Dauerzustand zu vermeiden.

Ein Ziel müsste demnach darin bestehen, in entsprechend stressigen Situationen ruhig und bedacht zu bleiben Denn wer die Fähigkeit besitzt seine Emotionen zu kontrollieren, kann in Stresssituationen gelassener bleiben, was sich positiv direkt auf die Leistungen auswirkt. Um besser mit Stress umzugehen, empfehlen sich diese acht Anti-Stress-Strategien:

 

Strategie 1: Sei dankbar für das, was Du hast

Darüber nachzudenken, wofür man dankbar sein kann, ist gut für die Gesundheit. Laut den Untersuchungen von Travis Bradberry, der US-Amerikanischer Autor des Buches „Emotionale Intelligenz 2.0“ ist, kann Dankbarkeit das Stress-Hormon Cortisol um 23 Prozent verringern. Wer täglich Dankbarkeit gegenüber seiner Situation und Mitmenschen übt, kann hierdurch seine grundlegende Einstellung positiv verändern, und erhält hierdurch eine bessere Laune, mehr Energie und fühlt sich körperlich besser. Dadurch reduziert sich automatisch auch der Stress-Level. Eine einfache jedoch extrem förderliche Übung zur Dankbarkeit stellen die drei Naikan-Fragen dar. Stelle Dir jeden Abend diese drei Fragen und sei dankbar über Deine Erkenntnisse, wenn Du über die Beantwortung nachdenkst.

  1. Wer hat Dir heute etwas Gutes getan oder welcher Moment war für Dich emotional positiv? (das kann ein kleines Lächeln gewesen sein, dass Aufhalten der Türe, ein freundliches Hallo usw.)
  2. Wem hast Du heute eine kleine Freude bereitet? (Auch hier kann es nur eine Kleinigkeit gewesen sein)
  3. Wem hast Du heute ggf. weniger Freude bereitet? (Denke auch an Kleinigkeiten)

Die Wirkung, welche diese drei einfachen Fragen auf Deine Dankbarkeit haben werden, sind wahrlich groß und ich lade Dich ein es einfach einmal 4-6 Wochen zu probieren! Du kannst mit dieser einfachen Übung nur Gewinnen und niemals verlieren.  

 

Strategie 2: Fragen nicht „Was wäre, wenn …?“

Was wäre, wenn ich den Termin nicht pünktlich einhalten kann? Was passiert, wenn der Kunde wegen meiner Verspätung zur Konkurrenz geht? Fragen wie diese verstärken Stress und die innere Unruhe. Jeder kennt diese oder ähnliche Situationen und das Gefühl des Fehlerhaften oder des nicht richtigen Funktionierens, welche Triebfedern dieser emotional verspürten Erregung sind. Dabei gibt es unendlich viele mögliche und nicht bestätigte Situationen. Keiner kann jedoch vorhersehen, was wirklich passieren kann oder wird. Was bringt es also, im Kopf wieder und wieder durchzuspielen, was passieren könnte? Dieses langanhaltende Grübeln bringt tatsächlich Gar nichts. Je mehr Zeit man damit verbringt, sich Sorgen zu machen, desto weniger Zeit bleibt, um an einer Lösung für das Problem zu arbeiten. Diese „Was wäre, wenn. ..?“-Frage, sind hemmend, blockierend und bringen uns in stressigen Situationen nicht voran – deswegen stelle Dir diese stressigen W-Fragen gar nicht erst.

 

Strategie 3: Bleibe in Deiner Grundstimmung positiv

Positives Denken hilft dabei, das Gehirn aus dem Stressmodus zu holen. Wenn Du das Gefühl hast, in einem negativen Gedanken-Strudel zu verweilen, solltest Du ganz gezielt versuchen, an etwas komplett Stressfreies zu denken. Das ist natürlich einfach, wenn es gerade gut läuft und alles reibungslos klappt oder man an einem Thema dran ist was einen motiviert bzw. für welches man innerlich brennt. Wenn man allerdings einen schlechten Tag hat, kann das sehr schwer fallen. In diesem Fall empfehle ich Dir über Deinen Tag nachzudenken und Dir eine positive Sache herauszupicken. Meistens findet man immer auch etwas positives und denke hierbei auch an Deine Naikan Fragen aus der zweiten Strategie. Ist an dem Tag allerdings tatsächlich gar nichts Positives passiert, solltest Du einmal darüber nachdenken, ob Du Dich auf etwas freuen kannst, was in Kürze ansteht.

 

Strategie 4: Schalte auch mal ab

Das ist keinesfalls etwas Neues aber seit Menschengedenken enorm wirksam: Es ist für Deine Gedanken und auch Deiner Physis sehr wichtig, auch mal abzuschalten. Das neumoderne Stichwort lautet hierzu Work Life Balance. Es ist für viele von unserer angeborenen Neugier gesteuert und verlockend, auch noch nach Feierabend E-Mails zu lesen oder zu beantworten. Smartphones und Tablets machen es einem leicht, man ist immer erreichbar und kann immer kommunizieren. Wie haben meine „Freunde“ auf Facebook zu meinem Post reagiert und gibt es auf Instagram neue Follower? „Es ist mittlerweile für viele Menschen extrem schwer, einen stressfreien Moment außerhalb der Arbeit und auch ohne Social Media zu genießen, wenn ich ununterbrochen auf meine E-Mail oder Facebook und Co Kommentare zugreifen kann. Ja… dieses Verhalten kann mittlerweile häufig auch als Sucht bewertet werden. Jeder kann allerdings selbst ganz einfach testen, ob er in einer Social-Media Spirale verfangen ist bzw. bereits verlernt hat einmal abzuschalten.  Schalte doch einfach einmal Dein Handy am Wochenende aus. Du bist nicht erreichbar und es ist Dir in diesem Moment auch nicht wichtig irgendetwas Neues zu erfahren. Versuche hier einmal nur an Dich zu denken und an den jeweiligen Moment. Als nächstes solltest Du Dir feste Zeiten einzurichten, in denen Du das Handy und Co abschaltest und auch für Kollegen oder Deine Freunde einfach nicht erreichbar ist. Lerne hierbei in Ruhe einmal Deine Umgebung wahrzunehmen und Achtsam auf den Moment zu sein. Meditation und Selbsthypnose sind hierzu z.B. ideale Begleiter. Auch Qi-Gong und Yoga sind wahre Entspannungsmeister. Alte Hausmittel wie ein Entspannungsbad oder ein Waldspaziergang tun Ihr Übriges um wieder Abschalten zu lernen bzw. zu können.

 

Strategie 5: Schränke Deinen Koffeinkonsum ein

Morgens schon eine Kanne Kaffee und wenn möglich schwarz? Das ist ohne Zweifel und aus medizinischer Sicht auch schlecht für die Gesundheit. Koffein sorgt dafür, dass der Körper Adrenalin freisetzt. Dein Organismus gerät dann in Folge des Adrenalinausstoßes in den Kampf- oder-Flucht-Modus. Dieser Zustand verschärft den Stressmodus und erschwert seine Emotionen zu kontrollieren sowie klar zu denken. Einige Menschen reagieren auf ein Zuviel an Kaffee z.B. auch mit Spannungskopfschmerzen. Besser ist demnach eine Tasse oder gerne auch ein Liter Tee pro Tag. Ich persönlich trinke z.B. Morgens einen Jasmin-Tee und Tagsüber Ingwertee, den ich einfach mit frischem Ingwer zubereite. Wer keinen Tee tagsüber mag, kann sich auch Ingwerwasser zubereiten.

 

Strategie 6: Schlafe ausreichend und viel

Ausreichend Schlaf ist für glückliche Menschen das A und O. „Beim Schlafen kann sich der innere Akku wieder aufladen.“ Durch guten und ausreichend langen Schlaf wacht man erfrischt auf. Fehlt der wichtige Schlaf, ist der Stresshormon-Level erhöht, auch wenn es eigentlich gar nichts gibt, was einen konkret stresst. Wer angesichts großer Projekte oder Aufgaben das Gefühl hat, man habe gar keine Zeit zum Schlafen, sollte sich die Zeit für Schlaf erst Recht ganz bewusst nehmen. Denn genau den benötigt man, um ein Projekt mit klarem Kopf anzugehen. Wer die Möglichkeit besitzt einen Mittagsschlaf einzurichten, ist enorm im Vorteil und nicht wenige Unternehmen bieten mittlerweile eine solche Möglichkeit auch bereits Ihren Mitarbeitern an.

 

Strategie 7: Trenne Deine Gedanken von Fakten

Je mehr Zeit Du mit negativ belastenden Gedanken verbringst, desto mehr Macht gibst Du diesen Gedanken Deine Emotionen zu beherrschen. Dabei sind sie oft einfach nur das: Gedanken, keine Fakten. Eine einfache Methode um mit solchen Gedanken umzugehen besteht darin, sie einfach auf ein weißes Blatt Papier zu schreiben. „Wenn sie dann immer noch wie Fakten aussehen, sollte man einen Freund oder Kollegen fragen, ob er bzw. sie dasselbe denkt.“ Trennt man eigene Gedanken von den Fakten, ist es leichter, wieder in eine förderlich positive Emotion zu kommen.

 

Strategie 8: Atme Entspannung ein und Anspannung aus

Der einfachste und situationsbedingt schnellst wirkende Weg, Stress zu unterbrechen, ist, einfach mal durchzuatmen. Wenn man sich zwischendurch nur auf seine Atmung konzentriert, kann man sich anschließend besser auf eine Aufgabe fokussieren – und lässt sich davon nicht stressen. Es bedarf am Anfang ein wenig Übung, sich länger als ein, zwei Minuten nur auf seine Atmung zu konzentrieren. Doch mit zunehmender Übung fällt es viel einfacher, Gedanken zu ignorieren, die einen sonst ablenken würden. Gedanken sind nur Gedanken und können jederzeit kommen, aber auch wieder gehen. Eine einfache weitere Übung ist der 2 Minuten Schlaf. Stelle Dich hierzu mit Deiner Herzseite des Körpers schräg an eine Wand. Lege Dein ganzes Gewicht an die Wand und bleibe auf dem linken Fuß schräg zur Wand an dieser stehen. Der rechte Fuß kann vollkommen wie auch Dein Herz entspannen. Senke den Kopf und versuche tatsächlich 2-3 Minuten zu schlafen. Dir kann nichts passieren, da Du in dieser Position einen sicheren Stand hast. Probiere es einfach aus!

 Fazit

Stress kann uns im Rahmen unseres Systems von außen auferlegt werden, oder auch durch uns selbst produziert werden. Das Gute daran ist, dass lernen kann dem Stress entgegen zu wirken. Hierzu besitzt jeder von uns bereits sämtliche erforderlichen Tools und Möglichkeiten dem Stress für sich selbst förderlich entgegen zu wirken. Man muss seine Tools und Möglichkeiten nur anwenden und welcher Zeitpunkt wäre hierzu besser geeignet, als der jetzige. Also starte und warte nicht!

Dein

Hans-Jürgen Kaschak

Mit dem Zielkreis arbeiten

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Nicht jeder hat ein Ziel und es gibt durchaus Menschen, welche ziel-, und planlos Ihr Leben leben. Wer aktuell kein Ziel verfolgt befindet sich wie derjenige welcher ein Ziel verfolgt in einer vorübergehenden Phase des Lebens, denn es gibt keinen Menschen der sein gesamtes Leben ohne Ziele verbringt. Ein Ziel muss auch nicht sonderlich groß oder von hoher Bedeutung sein. Selbst das kleinste Ziel kann mehr als erfüllend sein und häufig ist man sich gerade bei kleineren Zielen nicht bewusst, dass es sich um ein als Ziel zu definierendes Ereignis handelt.

Ziele sind im mentalen Bereich jedoch wie ein Fixstern am Firmament stehend. Ziele sind im Idealfall für Emotion, Motivation und Erfüllung zuständig. Was für den einen ein großes Ziel wäre, kann für den anderen ein kleines Ziel sein, weshalb letztlich jeder für sich selbst verschiedene Kriterien für sein Ziel aufstellen muss.

Es werden aber bei der Arbeit mit Zielen immer wieder elementare Fehler begangen, welche es erschweren oder sogar verhindern, sein Ziel jemals zu erreichen.

Wer ein stimmiges und für sich passendes Ziel erarbeitet hat, wird Emotionen, Motivation und Gefühle wahrnehmen. Es wird einfach zu einhundert Prozent passen.

Aber wann passt ein Ziel?

Eine einfache Formel hierzu ist der Begriff S.M.A.R.T., welcher für

  • S-pezifisch
  • M-essbar
  • A-ttraktiv
  • R-ealistisch
  • T-erminiert steht

Dieses Ziel-Model findet sich sehr häufig im Bereich Coaching und Training wieder. Ein weiteres, welches ich von Hermann Krottenmaier kennen gelernt habe ist das K.R.A.F.T. Modell. Dieses Model steht für

  • K-onkret und Sinnspezifisch
  • R-ealistisch verbunden mit eigenen Prüfkriterien
  • A-ttraktiv welche positive Auswirkungen visualisieren lassen
  • F-ähigkeiten zur Umsetzung bzw. entsprechende Ressourcen müssen vorhanden sein
  • T-erminiert legt fest bis wann das Ziel erreicht sein soll.

Mir persönlich gefällt dieses Modell gerade auch im sportlichen Kontext besser, da bereits das Synonym KRAFT motivierend wirkt.

Ein passendes Ziel zu erarbeiten stellt durachaus eine gewisse Herausforderung dar, weil man sich selbst in der Möglichkeit das Ziel erreichen zu können, gerne über-, wie auch unterschätzt. Es muss sich also ausgiebig Zeit genommen werden und vort allem, sollte man die mit der Erarbeitung des Ziels aufkommenen Emotionen und Gefühle wahrnehmen, denn diese sind die ersten Anzeichen, ob das Ziel auch emotional ansprechend ist und somit ausreichend Potential besitzt, stets motivierte Handlungen zur Zielerreichung anzustoßen.

Ich verwende in meiner Arbeit gerne auch den von mir erarbeiteten Zielkreis, den ich hier nun kurz vorstelle.

 

 

 

 

Ziele sind grundsätzlich Fixpunkte, welche man erreichen möchte. Aus diesem Grund sollte ein Ziel stets auch schriftlich festgehalten werden.

Bauvorhaben besitzen z.B. ein visuell darstellbares Objekt. Fertig gestellt wird das Bauvorhaben jedoch mit so genannten Bauabschnitten, welche die Zielerreichung im Schritt zu Schritt System erreichen lassen. Erst wenn ein gewisser Bauabschnitt fertig gestellt wurde, kann der nächste zur Fertigstellung begonnen werden.

Ähnlich ist es mit den persönlichen Zielen. Wer z.B. studieren möchte, sollte zwar als großes Ziel seine Bachelor- oder Masterarbeit visualisiert haben und dennoch stets von Semester zu Semester zum großen Ziel vorstoßen. Es besteht mit diesem System ein sogenanntes Meta-Ziel mit vielen kleineren Zielen, welche jedoch alle dem großen Ziel dienlich sind. Quasi erstelle ich mein großes Ziel mit vielen kleineren Zwischenzielen bzw. Bauabschnitten, welche erst erfüllt sein müssen um den nächsten Abschnitt angehen zu können. Der reine Begriff „ich möchte studieren“ wäre weniger geeignet, da hier die Konkretisierung fehlt. Es ist förderlich, wenn auch das Studium an sich genannt wird, also z.B. ich möchte Sportwissenschaft, Betriebswirtschaft usw. studieren.

Fertigkeiten sind mir persönlich mitgegebene genetische Eigenschaften. Hingegen sind Fähigkeiten angeeignete Eigenschaften. Als Beispiel sind unsere Hände genannt. Sie sind extrem vielfältig und haben faszinierende Fertigkeiten in sich versteckt. Nahezu zwei Drittel unseres Gehirnes ist mit zuständig für die Nutzung unserer Hände. Die Fähigkeit besteht nun darin, wenn ich mit den Händen lerne etwas zu tun. Das kann z.B. Schreiben sein, oder auch alles andere, was man mit Händen machen kann.

Ob ein Ziel Attraktiv ist, erfährt man njr dann, wenn man Achtsamkeit gegenüber seinen Emotionen und Gefühlen walten lässt. Sprichwörtlich in sich hineinspüren ist hier der entscheidende Schritt, denn je attraktiver das Ziel ist, desto intensivere Emotionen werde ich in mir wecken.

Eine der Gefahren hierbei besteht jedoch darin, dass ich mich von zu viel positiver Energie treiben lasse und an unrealistischen Zielen arbeite. Hier helfen dann nächst kleinere Schritte erreichen zu wollen, denn die Demotivation bei Nichterreichung eines Zieles kann sehr hoch sein.

Also muss ein Ziel auch realistisch erreichbar sein und auch hier muss ich in der Lage sein, meine Fertigkeiten und Fähigkeiten richtig bewerten zu können. Auch gilt es hier etwaige Unterstützer mit einzubinden.

 

Nicht selten muss das Erreichen eines Zieles zeitlich verschoben werden, da irgendetwas unerwartetes dazwischen gekommen ist. Wir alle können bestimmte EInflüsse wie Krankheit oder sonstige Schicksalsschläge nicht beeinflussen, weshalb es immer auch eine Verschiebung und im schwersten aller Fälle auch eine Neuausrichtung des Zieles geben kann. Dessen muss man sich ebenso bewusst sein, wie der Tatsache, dass eine Aufgabe des Ziels nur unter solchen Vorgaben in Betracht gezogen werden sollte oder zumindest, wenn ich aus sonstigen Gründen nicht an meinem Ziel dran bleibe, die Situation des Abschweifens vom Weg genau analysiere und beim nächsten Ziel nicht erneut den gleichen möglichen Fehler begehe.

Eine positive Formulierung für das Ziel fördert die Motivation und wenn ich mir zusätzlich einen festen Termin setze, bis  wann ich „ebenfalls“ realistisch das Ziel erreichen werden, sind elementare Voraussetzung für eine passende Zielarbeit erbracht worden.

Ich werde mein Ziel aber auch nur dann erreichen, wenn ich selbst es erreiche. Selbstverständlich kann ich Förderer oder Unterstützer in meinem Umfeld zur Erlangung des Zieles einbinden. Am Ende des Tages, werde aber nur ich selbst in der Lage sein, ein bestimmtes Ziel tatsächlich zu erreichen. Ich selbst bin somit für das Erreichen des Zieles verantwortlich, was nichts anderes bedeutet als Selbstverantwortung zu übernehmen.

Um sein Ziel erreichen zu können werde ich auf etwas anderes verzichten müssen.

Neben Zeit, kann alles Andere was ich einsetze ebenfalls zum Verzicht führen. Ich muss zwangsläufig, wenn ich ein Ziel erreichen möchte, bereit sein, auch auf etwas verzichten zu können.

Es ist zudem nicht förderlich, wenn ich mich selbst mit anderen Vergleiche. Ein solcher Vergleich wäre dann zu finden, wenn meine Zielaussage z.B. „ich verdiene dieses Jahr genau so viel wie Herr Müller“ lautet. Auch hemmend in der Zielerreichung wäre eine Aussage, heuer möchte ich im Sommer eine ebenso tolle Figur wie meine beste Freundin. Vergleiche sind deshalb negativ zu bewerten, weil Sie mich gedanklich immer wieder zurück auf meine aktuellen Zustand bringen. Es ist zusätzlich nie sicher, dass man die gleichen Fertigkeiten und Fähigkeiten bzw. Ressourcen besitzt wie derjenige, mit welchem ich mich vergleiche.

Ziele müssen in jedem Fall konkret und eindeutig formuliert sein.

Ein Bespiel wäre z.B. folgende…

heuer nache ich konkret 10% mehr Nettoumsatz wie letztes Jahr.

Bis zum Juni nehme ich 5 kg ab

Die 100 Meter laufe ich bis zum 01.08. in 12,50 Sekunden.

Verweichlichung wie … ich möchte, ich will erreichen usw. sind keinesfalls förderlich. Hier agiere ich wie viele die gerne möchten oder wollen, aber letztlich keinen konkreten Plan bzw. kein konkretes Ziel haben und deshalb nicht richtig auf den Weg zum Ziel kommen. Besser ist es, wenn das Ziel so formuliert wird, als wenn man es schön erreicht hat.

Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Erfolg bei den nächsten Zielen!

Hans-Jürgen Kaschak